Online-Workshop zum Weiterbildungstag 2023
Auch im Jahr 2023 fand der deutsche Weiterbildungstag statt. Unter dem Thema „Lösungen schaffen. Zukunft sichern. Weiterbildung für die ökologisch-ökonomische Transformation“ luden rund um den 26. September 2023 mehr als 700 Events überall in Deutschland zum Teilnehmen ein. Viele der Präsenzveranstaltungen wurden zusätzlich als Livestream angeboten.
Auch die LAG KEFB in NRW e. V. hat sich am bundesweiten Weiterbildungstag mit einem Online-Workshop zum Thema „Aktiv werden fürs Klima“ eingebracht.
In diesem Workshop wurde aufgezeigt, dass die praktische Umsetzung von Klimaprojekten eine wichtige und spannende Aufgabe auch für die Weiterbildung ist. Es wurde ein Lernkonzept vorgestellt, mit dem es gelingt, Hürden zu überwinden und eine konkrete Realisierung von Klimahandeln zu erleichtern. Dieses Lernkonzept wurde im Rahmen des im Innovationsfonds NRW geförderten Projekts „Aktiv werden für‘s Klima: Nicht nur wollen, sondern handeln!“ des Wissenschaftsladens Bonn, der Heinrich Böll Stiftung NRW und des Katholisch-Sozialen Instituts erstellt.
Ausgangspunkt des entwickelten Lernzyklus sind die 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die im Jahr 2015 als Agenda 2030 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden und den gesellschaftlichen Wandel einleiten sollten, sowie die sogenannten Inner Development Goals (IDGs).
Die IDG-Initiative wurde 2020 von der schwedischen Ekskäret Foundation ins Leben gerufen, und zwar aus der Erkenntnis heraus: Die von rund 170 Ländern vereinbarten Sustainable Development Goals (SDGs) lassen sich offenbar nicht allein mit technologischen Entwicklungen, ökonomischen Anreizen und politischen Rahmenbedingungen erreichen. Es braucht Menschen, die individuell und kollektiv in der Lage sind, den Wandel kompetent zu gestalten und in die Tat umzusetzen. Mehr als 1.000 Menschen aus der ganzen Welt haben daraufhin in einem offenen, co-creativen Prozess diskutiert: Welche Fähigkeiten sind entscheidend, damit die Transformation gelingen kann? Das Ergebnis: ein Rahmen von 5 Dimensionen und 23 Kompetenzen bzw. Fähigkeiten (IDGs), die dazu beitragen sollen, dass die Inner Development Goals die SDGs entscheidend unterstützen und flankieren können.
Also beschreiben die SDGs, „WAS“ getan werden kann, und die IDGs, „WIE“ es getan werden kann.
Demzufolge braucht es Lernkonzepte, die das Lernen mit den IDGs unterstützen, damit Menschen ins Handeln kommen. Die Frage, die sich stellt, ist, wie lehrt man diese Eigenschaften? Eigenschaften wie „Bescheidenheit“, „Gegenwärtigkeit“ „Mitgefühl“ oder auch „Mut“ haben offensichtlich eine andere Qualität als Fertigkeiten wie die Beherrschung einer Sprache oder die Führung von Kraftfahrzeugen. Daher ist das „Erlernen“ dieser Eigenschaften mit klassischen Lernkonzepten nur begrenzt möglich. Denn „Mitgefühl“, „Mut“ oder „Bescheidenheit“ bedeuten für jeden Menschen etwas anderes.
Insofern geht es eher darum, den eigenen Konzepten auf die Spur zu kommen und die Haltung zu festigen. Die Entwickler des Lernkonzeptes beschreiben das eher als „Entfalten“ denn als „Erlernen“. Wenn man der Prämisse folgt, dass Haltungsmerkmale nur „entfaltet“ werden können, also gewissermaßen mit der Perspektive und dem Erfahrungshintergrund der Lernenden ausgefüllt werden müssen, wird klar, dass ein wesentlicher Teil des Lernprozesses auf geleiteter Selbsterfahrung beruht.