Der Familienbildung in NRW droht die Zerschlagung
Die Landesregierung NRW hat ihren Haushaltsplanentwurf 2025 mit erheblichen Einschränkungen/Kürzungen vorgelegt und in die Beratungen des Landtages NRW eingebracht. Durch die geplante Kürzung von insgesamt 7,6 Millionen Euro bei den freiwilligen Mitteln des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) für anerkannte Familienbildungseinrichtungen wird die Infrastruktur von präventiven Angeboten für Familien perspektivisch sehr stark reduziert.
Darunter leiden insbesondere die Familien, die nach der Corona-Pandemie in einer Zeit der Inflation, hohen Preisen und nicht funktionierender Kinderbetreuung immer stärker mehrfach belastet sind – darunter vornehmlich viele Familien, die sich ohnehin in besonderen Drucksituationen befinden.
In Sozialräumen, in denen sich in den letzten Jahren sehr gut funktionierende Netzwerke zwischen Familienbildung, öffentlicher Jugendhilfe und weiteren sozialen Trägern etabliert haben, droht ein Kahlschlag.
Nicht zuletzt die bereits jetzt überbelasteten Tageseinrichtungen für Kinder und Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung werden die drastische Reduzierung von präventiven Angeboten für Familien deutlich spüren.
„Familienpolitisch stellen diese Kürzungen somit ein Desaster dar und es droht ein Schreckensszenario, das Auswirkungen auf sämtliche gesellschaftliche Sphären hat. Ein politischer Wille, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit für Familien realisieren zu wollen, ist hier nicht erkennbar. Auch ist es vollkommen unverständlich, dass eine CDU- geführte Landesregierung ausgerechnet den Rotstift bei Familien als kleinster sozialer Einheit ansetzt“, so Helga Conzen, stellvertretende Vorsitzende der LAG KEFB in NRW und Vorsitzende des Fachausschusses Familienbildung. „Daher fordern wir zum Wohle der Familien in Nordrhein-Westfalen die Rücknahme dieser Kürzungsplanungen.“